Schulaufsatz von Heinz Dathe, 12 Jahre (5. Mai 1923)
„Da ich die Natur sehr liebe, würde ich mir einen größeren Garten anlegen, worin ich Pflanzen und Tiere verwildern ließe, um deren Wachsen und Gedeihen beobachten zu können. Auch einige Weiher dürften nicht fehlen; in einer Ecke des Gartens legte ich einen Ameisenhaufen an, um das Skelettieren der Tiere durch Ameisen mit ansehen zu können. Ferner kaufte ich mir allerlei ausgestopfte Tiere, Käfer und Schmetterlinge würde ich mir selbst fangen und aufstecken. Diese Sachen würde ich in Glasschränken aufbewahren. Endlich ließe ich mir eine große Halle bauen, die von unten beheizt werden könnte, damit tropische Hitze erzeugt würde.In diese müßte vorher eine dicke Schicht Erde gebracht werden, damit ich ausländische Gewächse, wie Palmen, Kakteen, Apfelsinen, Zitronen und Bananenbäume einsetzen könnte. Auch Tiere, wie Schlangen, Eidechsen, Kolibri, Insekten, Faultiere, fliegende Hunde und Affen müßten die Halle beleben. Ein Wasserbehälter dürfte auch hier nicht vergessen werden, damit Krokodile und Alligatoren ein beschauliches Dasein führen könnten…Möge Gott mir wenigstens einen Teil dieser Wünsche in Erfüllung gehen lassen.“

Abgeleitet vom Mikrokosmos der Tier- und Pflanzenwelt, werden quadratische Bodenfelder angeordnet, welche kleine „Mikro-Inseln“ darstellen.
Um der Dathepromenade noch mehr Klarheit, Ruhe und Grün hinzuzufügen schlage ich 11 Quadrate bestehend aus einer Fläche von 3 x 3 Meter (jeweils 9 vorhandene Platten) vor, die sich entlang der Laufrichtung der Promenande im vorhandenen Bodenraster eingliedern. Die „Inseln“ heben sich durch Farbe und Oberflächenbeschaffenheit von den wesentlich rauheren Waschbetonplatten ab.
Die Insel-Quadrate bestehen aus einer 8 cm starken Betonschicht mit (dem Musterverlauf folgend) ca. 4-5 cm breiten und 8 cm tiefen Rillen, die mit Erde und Grassamen aufgefüllt werden. Für den Rasen wird eine besonders widerstandsfähige Rasensaat verwendet.
Die Mustermotive leiten sich aus mikroskopischen Darstellungen der Tier- und Pflanzenwelt ab und nehmen gleichzeitig Bezug auf begehbare Rasen-, Garten- und Parklabyrinthe.
Durch den künstlerischen Eingriff entsteht eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, die Graszeichnungen laden zum Verweilen, zum Spiel, zum Nachdenken ein?
Eine Verdeutlichung der Wegeführung durch das Wohngebiet und eine stärkere Einbeziehung der Grünflächen in die Promenade wird erreicht. Das Ziel der bisherigen Aufwertung wird durch die künstlerische Intervention unterstützt.