ZEICHENRAUM III – eine Zeichnung entsteht, Mehrzweckhalle Berlin

Die Mehrzweckhalle entspricht in ihren Proportionen nicht einem klassischen Ausstellungsraum.

Eine Bestandsaufnahme
Ich habe versucht, mich dem Raum anzunähern. Zu Anfang wurde der Raum exakt vermessen, am Computer eine Wandabwicklung gezeichnet und die vorhandenen Proportionen, Wände, Wandöffnungen maßstabsgetreu neu zusammengefügt.

Meine Fragen/Themen
Wie erfasse ich den Raum?
Wie nähere ich mich dem Raum an?
Wie erobere ich den Raum?

Der Raum als Experimentierfeld
Raumkoordinaten geben Halt, strukturieren den Raum, zeigen die Geraden und lassen ungerade Raumachsen sichtbar werden. Ich setze weiße PVC-Platten (wie beim Trockenbau) aneinander und verklebe sie. Die maßstabsgetreuen (1:2) „Wände“ und die ausgeschnittenen Fensteröffnungen sind im Raum verteilt, gehängt, ineinander verschoben, gebogen und mit schwarzen Klebbändern linear miteinander verbunden. Die realen Maße der Fenster übertrage ich im Maßstab 1:1 mit Tape teilweise wieder auf die Platten und schaffe so eine Verbindung zum Raumensemble. Die Platten ähneln großen Papierbahnen und werden durch schwarze Linien zu Zeichnungen im Raum, sie werden verzerrt und gebogen, es entsteht eine Verfremdung der Linien und der Flächen im Raum.
Leuchtorangefarbene Koordinatenlinien geben eine Art Gerüst vor, betonen einerseits die Proportionen und hinterfragen sie gleichzeitig. Der Raum mit seinen architektonischen Elementen wird in seine Einzelaspekte zerlegt und zum Spielball der Linien. Es entsteht ein Wechselspiel der Linien zwischen dem realen Raum zum verkleinerten Maßstab 1:2.

HDF Platten weiss, beidseitig beschichtet, Klebebänder